Bewertung der Leistungen und der Leistungsentwicklung im Gymnasium
Benotungen verfolgen den Zweck, den Schülern und ihren Eltern zu signalisieren, wie die Lehrer die im Schriftlichen und Mündlichen erbrachten Leistungen einschätzen. Sie beurteilen des Weiteren nicht nur den Kenntnis- und Leistungsstand der Schüler, sondern besonders in der Mittelstufe auch das Verhältnis zur Lerngruppe, in der die Leistung erbracht wird, sowie den individuellen Lernfortschritt des Schülers und seine Leistungsbereitschaft. Benotungen beabsichtigen folglich einerseits Ermunterung und Lob, andererseits sind sie auch gegebenenfalls ernst gemeinte Hinweise, sich mehr als bisher darum zu bemühen, das Klassenziel zu erreichen.
Die Zeugnisnoten informieren die Schüler und ihre Eltern darüber, ob und in welchem Maße ein Schüler die Unterrichtsziele des laufenden Schuljahres mit Erfolg erreicht hat und ob er die des nächsten erreichen kann. Sie sind deshalb auch ein sehr wichtiger Indikator dafür, ob Schüler erfolgreich den von der Schule angebotenen gymnasialen Bildungsgang mit Erfolg bis zur Abiturprüfung absolvieren könnten.
Eltern müssen ihren Kindern gegenüber deutlich machen, dass sie an einer kontinuierlich erfolgenden Unterrichtung über den aktuellen Leistungsstand interessiert sind.
Die Elternabende zu Beginn des Schuljahres, weitere Informationsveranstaltungen und die Sprechstunden der Lehrer geben den Eltern die Gelegenheit, im Falle von Unklarheiten an die Fachlehrer und der Klassenlehrer Nachfragen in Bezug auf die Modalitäten der Notengebung zu richten.
Die Rolle der Lehrkräfte
Die Benotungen nehmen die Fachlehrer unter Berücksichtigung der behördlichen und schulintern getroffenen Vereinbarungen gemäß der ihnen zugebilligten pädagogischen Verantwortung vor.
Die Fachlehrer informieren zu Beginn eines Schuljahres ihre Schüler über die Kriterien der Leistungsbewertungen; ihnen wird auch mitgeteilt, wie viele schriftliche Leistungsnachweise im Verlauf des Schuljahres geschrieben werden und welche Arbeiten und Beteiligungen am Unterrichtsgeschehen zu den sonstigen Leistungen gezählt werden. Zu diesen Hinweisen gehört auch die Information, in welchem Verhältnis in den einzelnen Fächern die schriftlichen und die sonstigen Leistungen gewichtet werden.
In der ersten Novemberhälfte und im April teilen die Fachlehrer jedem Schüler mit, wie sie die bis zu diesem Zeitpunkt erbrachten sonstigen Leistungen bewerten. Zu diesen Informationen gehören in der Regel auch Erläuterungen, in welchen Bereichen des Fachunterrichts Stärken und Schwächen zu verzeichnen sind, sodass die Schüler Hinweise und Anregungen erhalten, ihr Lernverhalten entsprechend dieser Hinweise zu gestalten.
Laut Versetzungsordnung werden die Leistungen des ersten Halbjahres bei der Notenfindung für das Versetzungszeugnis angemessen gewürdigt.
Leistungsstand und Lernfortschritt
Die Leistungsentwicklung der Schüler ist im Verlauf des Schuljahres mehrfach Gegenstand von Erörterungen der Lehrkräfte:
- Vor Beginn eines Schuljahres werden alle neuen Klassenlehrer in Übergabekonferenzen von den Kollegen, die im vergangenen Schuljahr diese Funktion innehatten, über wichtige Beobachtungen, über bemerkenswerte persönliche und familiäre Umstände und beachtenswerte Feststellungen in Bezug auf die Leistungsentwicklung informiert. Im November finden Pädagogische Konferenzen für alle Klassen statt; auf der Basis der bis dahin erbrachten mündlichen und schriftlichen Leistungen konzentrieren sich die Klassenkonferenzen auf Beratungen über Schüler, die eine bedenkliche Leistungsentwicklung oder Leistungsbereitschaft zeigen. Die Ergebnisse dieser Besprechungen werden in einem Protokoll festgehalten und vom Klassenlehrer den Eltern gegebenenfalls schriftlich oder in einem Beratungsgespräch mitgeteilt.
- In den Jahrgangsstufen 5 und 8 haben die Ergebnisse der Besprechungen der Lehrkräfte auf den Pädagogischen Konferenzen und die daraus resultierenden Beratungen mit den Eltern eine besondere Bedeutung, weil unter Umständen über eine Fortsetzung des Bildungsgangs im italienischen Schulsystem nachgedacht werden muss und die jeweils geltenden Einschreibefristen zu beachten sind. Das Halbjahreszeugnis dokumentiert die Leistungsentwicklung mit den Fachnoten und die allgemeine Leistungsbereitschaft mit der Note für die Mitarbeit. Im Fall von schwach ausreichenden oder mangelhaften Leistungen sollten sich die Eltern umgehend mit den Fachlehrern in Verbindung setzen, um über geeignete kompensatorische Maßnahmen zu sprechen. Der Elternsprechtag im Februar bietet eine weitere Möglichkeit, mit den Lehrkräften zu beraten, welche Maßnahmen gegebenenfalls zur Stabilisierung oder Verbesserung der Leistungsentwicklung getroffen werden können beziehungsweise müssen.
- Das Versetzungszeugnis schließlich beurteilt den im Verlauf des Schuljahres erreichten Leistungsstand und signalisiert den Schülern und Eltern zugleich, in welchen Fächern, die mit nur ausreichenden oder sogar noch schlechteren Leistungen bewertet wurden, während der Sommerferien kompensatorische Maßnahmen ergriffen werden sollten, damit die betroffenen Schüler das Klassenziel des nächsten Schuljahres erreichen können. Das gilt insbesondere für die Schüler, die aufgrund der in der Versetzungsordnung vorgesehenen Ausgleichsregelungen versetzt worden sind.
Wie wir gemeinsam auf Lernschwierigkeiten eingehen
Die Lehrkräfte setzen Eltern von Schülern aller Altersstufen, also auch derjenigen, die bereits volljährig sind, auch außerhalb dieser Termine von bedenklichen Leistungsentwicklungen oder -anstrengungen entweder durch formelle schriftliche Mitteilungen oder informelle Einträge ins Diario sowie Gespräche in Kenntnis und bitten sie, ihre Sprechstunden aufzusuchen. Sie tragen damit zur wechselseitigen vertrauensvollen Zusammenarbeit bei, die laut der Schulordnung angestrebt wird, um den Schulerfolg der Schüler zu sichern. Eltern müssen deshalb ihrerseits Gespräche mit den Lehrkräften anstreben, wenn sie den Eindruck haben, dass ihre Hinweise zur angemesseneren, weil besondere Umstände berücksichtigenden Bewertung der Leistungen ihrer Kinder beitragen können.
An der DSM ist diese gemeinsame Aufmerksamkeit von besonderer Bedeutung, weil ihre Unterrichtsorganisation von der der italienischen Schule abweicht: Falls der Schulerfolg an der DSM nicht den Erwartungen und Anforderungen entsprechen sollte, könnten sich hieraus Konsequenzen für den weiteren Bildungsweg ergeben, die Eltern und Lehrer der DSM nur gemeinsam antizipieren und gegebenenfalls lösen können.
Schulordnung: Leistungsbeurteilung, Leistungsnachweise, Täuschungshandlungen
Schriftliche und mündliche Leistungsbeurteilung Bis zur Jahrgangsstufe 10 erfolgt die Leistungsbewertung nach dem Notensystem. Die Note 1 (sehr gut) wird für eine Leistung vergeben, die den Anforderungen in besonderem Maße entspricht. Die Note 6 (ungenügend) bezieht sich auf eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht und bei der selbst die Grundkenntnisse lückenhaft sind.
In der Qualifikationsphase (Jahrgangsstufen 11 und 12) tritt neben das Notensystem ein Punktsystem, das von 15 (entsprechend der Note 1+) bis 0 Punkte (entsprechend der Note 6) geht.